Welche Aufgabe umfasst deine Rolle bei Apoidea?
Als pädagogische Gesamtleitung bin ich dafür zuständig, die konzeptionellen Grundlagen zu definieren und weiterzuentwickeln. Ich unterstütze und berate die Einrichtungsleitungen bei der Umsetzung des pädagogischen Konzeptes, stehe den pädagogischen Fachkräften fachlich beratend in der alltäglichen Arbeit am Kind zur Seite und bin die Schnittstelle zur Behörde und anderen Institutionen, mit denen wir kooperieren.
Was macht aus Deiner Sicht unser pädagogisches Konzept so besonders?
In diesen zwei Zitaten spiegelt sich die Haltung der Reggio-Pädagogik sehr passend:
Lernen und Lehren sollte nicht an gegenüberliegenden Ufern stehen und dem Fluss zusehen, sondern gemeinsam eine Reise entlang des Flusses unternehmen.
Erzähle mir, und ich vergesse. Zeige mir, und ich erinnere. Lass es mich tun, und ich verstehe.
Das Verständnis vom gemeinsamen, erfahrungsbasierten Lernen einhergehend mit seinem humanistischen Leitbild macht die Reggio-Pädagogik für alle Beteiligten zu einer sehr attraktiven Erziehungsphilosphie.
Was hat dich dazu inspiriert, pädagogische Fachkraft zu werden?
Mein beruflicher Einstieg in den sozialen Bereich habe ich als Zivildienstleistender in einer Wohngruppe für Menschen mit Assistenzbedarf gehabt. Danach habe ich einige Jahre in der stationären Kinder- und Jugendhilfe gearbeitet. Dort kam bei mir die Motivation auf, in den Kitabereich zu wechseln. Denn hier habe ich die Chance, gemeinsam mit den Eltern und ihren Kindern ein von Neugier, Offenheit und Optimismus geprägtes biographisches Fundament herzustellen, den Kindern Entwicklungsfreiräume zu bieten und Eltern in ihrer Transition zur Familie konstruktiv begleiten und unterstützen.
Welche Aspekte deiner Arbeit machen dir am meisten Freude?
Das schöne an meiner Arbeit ist, jeden Tag neuen Herausforderungen ausgesetzt zu sein. Somit lerne ich auch jeden Tag etwas Neues und wachse fachlich, aber auch menschlich. Außerdem ist es unbezahlbar, die Kinder in ihrer Entwicklung zu begleiten und zu erleben, wie sie sich die Welt erschließen.
Welche pädagogischen Methoden liegen dir besonders am Herzen?
Es macht unglaublichen Spaß, erfahrungsbasiert mit den Kindern zu arbeiten. Wenn ein Kind mich fragt, wie z.B. etwas funktioniert, dann bekommt das Kind von mir keine erklärende Antwort. Stattdessen frage ich das Kind, wie wir die Antwort herausbekommen können. Das bilden von Hypothesen zu Fragen, die die Welt und das Leben betreffen und das daraus resultierende forschende Lernen ist für die Kinder wie auch für die pädagogischen Fachkräfte immer wieder ein eindrucksvoller Prozess.
Was ist für dich das Schönste an der Arbeit mit den Kindern?
Kinder sind unvoreingenommen, authentisch, neugierig und unglaublich wertschätzend. Das gibt mir jeden Tag auf’s neue die Kraft, an das Gute im Menschen zu glauben!
Welcher Moment bei Apoidea hat dich besonders berührt?
Jedes Mal, wenn ein Kind uns Richtung Schule verlässt und einem bewusst wird, das wir jetzt (teilweise) 5 Jahre gemeinsam verbracht haben, uns gemeinsam weiterentwickelt haben (ja, auch wir Erwachsenen haben in jeder Hinsicht Entwicklungspotenzial), einen biographischen Fußabdruck beim Kind hinterlassen haben, das erfüllt mich immer wieder mit Ehrfurcht.